Klimabündnis-Partner vom Rio Negro in Österreich

Vom 6. bis 19. Oktober 2018 kommt eine Delegation um über die aktuellsten Entwicklungen am Amazonas zu berichten.

Foto: Klimabündnis Österreich

Sie werden am 18. Oktober an der ersten Klimabündnis-Mitgliederversammlung des neu gegründeten Vereins und bei der Climate Star Gala in Schloss Grafenegg teilnehmen. Darüber hinaus stehen sie den Klimabündnis-Partnern in den Bundesländern zum Erfahrungsaustausch über die Umsetzung der gemeinsamen Ziele im Klima- und Regenwaldschutz zur Verfügung.

Die Partnerschaft im Klimabündnis mit indigenen Völkern in Amazonien ist Ausdruck unserer gemeinsamen Verantwortung für den Erhalt der Erde. Seit 1993 unterstützen die österreichischen Klimabündnis-Partner die indigenen Völker bei den Bemühungen zur Sicherung ihrer Rechte und für den Erhalt des Regenwaldes. Jetzt bietet sich die einmalige Gelegenheit, sie persönlich kennen zu lernen und sich über die Situation und die Auswirkungen des Klimawandels in Amazonien, sowie die Arbeit am Rio Negro und ihre Vorstellungen über eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Entwicklung zu informieren.

Wenn Sie Interesse oder Fragen haben, wenden Sie sich an Ihre Regionalstelle.


 

Marivelton Rodrigues Barroso, vom Volk der Baré. Seit 2017 FOIRN-Präsident. Er ist seit Jahren im Kampf für die Anerkennung indigener Gebiete und die Stärkung regionaler Basisorganisationen aktiv. Foto: FOIRN

Die Delegation wird seitens des Klimabündnis von Johann Kandler und Patrícia Kandler begleitet, die für die Koordination des Besuchsprogramms und die Übersetzungen verantwortlich sind.


Die Delegationsreise wird durch die Österreichische Entwicklungszusammen-arbeit (ADA) gefördert.


Im Folgenden finden Sie noch weitere Informationen über FOIRN und ISA, sowie die Partnerschaft.

Renato Martelli Soares ist Anthropologe und arbeitet seit 2012 im Programm Rio Negro des ISA, mit den Schwerpunkten indigene Vereine, Governance und Territoriales Management.

FOIRN, Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro

Die FOIRN, gegründet 1987, ist der Dachverband von über 90 indigenen Basisorganisationen im Gebiet des Rio Negro, nord-westlich von Manaus an der Grenze zu Kolumbien. In dem bislang erhaltenen Regenwaldgebiet leben 23 verschiedene indigene Völker mit insgesamt über 50.000 Menschen, die sich auf Hunderte kleine Siedlungen entlang der Flüsse verteilen.

Die FOIRN vertritt einerseits die indigenen Interessen auf nationaler und internationaler Ebene und verwirklicht andererseits Projekte in Bereichen wie indigenes Bildungswesen, Kultur und Wirtschaft. Das Ziel ist eine selbstbestimmte und kulturell angepasste Entwicklung, bei der Mensch und Natur respektiert werden.
 

ISA, Institut für Soziales und Umwelt               

Das ISA wurde 1994 als gemeinnützige Organisation zum Schutz der Rechte indigener Völker und der Umwelt gegründet. Es führt einerseits wissenschaftliche Studien durch, setzt aber auch unter anderem alleine oder gemeinsam mit indigenen Organisationen Programme zur Förderung der sozioökonomischen Entwicklung um.
 

Die Partnerschaft FOIRN - Klimabündnis Österreich

Seit 1993 besteht eine kontinuierliche Kooperation, die in dieser Form europaweit einmalig ist und als beispielhaft gilt. Zweck und Ziel der Partnerschaft ist der Erhalt des Regenwaldes. Das ist langfristig nur gewährleistet, wenn die einheimische Bevölkerung die Chance bekommt, die natürlichen Ressourcen auf nachhaltige Weise zu nutzen. Die indigenen Völker leben in und vom Regenwald seit Tausenden von Jahren und haben selbst das größte Interesse, ihn vor der Zerstörung zu bewahren. Aufgrund der engagierten Arbeit vor Ort durch FOIRN und ISA, sowie der Unterstützung aus Österreich durch die Klimabündnis-Mitglieder, die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium und HORIZONT3000 gab es große und wichtige Erfolge wie z. B.:

  • Die offizielle Anerkennung von 122.000 km² als indigenes Territorium, wodurch der Regenwald und seine BewohnerInnen vor dem Zugriff von außen weitgehend geschützt sind. Damit entstand eines der größten Regenwaldschutzgebiete des Amazonas.
  • Die FOIRN zählt zu den stärksten Indigenenorganisationen Brasiliens und des Amazonasbeckens. Sie ist mittlerweile staatlicherseits als Verhandlungs- und Vertragspartner, mit Sitz und Stimme in verschiedenen Gremien, anerkannt.
  • Die Verwirklichung von zahlreichen Projekten zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes als konkrete Alternative zu seiner Zerstörung.
  • Der Aufbau indigener Schulzentren, in denen das traditionelle Wissen in der eigenen Sprache wie auch „fremdes Wissen“ vermittelt wird.

Wichtig ist der Modellcharakter dieses Projekts, durch den die Erfahrungen in andere Regionen übertragbar sind und somit den Erhalt des Regenwaldes als Ganzes möglich machen.

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