Die Klimakrise kennt keine Landesgrenzen. Sie ist eine globale Herausforderung, die nur durch internationale Zusammenarbeit bewältigt werden kann. „Lokale Antworten für die globale Klimakrise“ ist deshalb das Credo des Klimabündnis, dem sich Haiming und Stanz angeschlossen haben.
Mit dem Beitritt setzen die Gemeinden im Tiroler Oberland ein starkes Zeichen für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes, der durch die industrielle Landnutzung ständig von Rodungen betroffen ist. Der Mitgliedsbeitrag der Gemeinde an den Verein Klimabündnis Tirol geht zu einem Teil an Partnerorganisationen in Brasilien.
Im Rahmen der Klimabündnis-Partnerschaft konnte bereits eine Regenwald-Fläche unter Schutz gestellt werden, die eineinhalb Mal so groß ist wie Österreich.
Aber nicht nur der Amazonas, sondern auch die heimischen Wälder sind durch Rodung und Versiegelung bedroht. Zur Erhaltung des Forchet bei Haiming, dem letzten Naturwald des Inntals, ist seit langem eine Bürger:innen-Initiative aktiv. Ihr Ziel ist die Unterschutzstellung des gesamten Waldgebietes, damit keine Fläche mehr der Versiegelung und Verbauung zum Opfer fällt.
„In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für einen Schutz dieses einmaligen Naherholungsgebietes auch in der Bevölkerung gestiegen. Was Schlussendlich auch die Gemeindepolitik zu einem einstimmigen Beschluss zur Unterschutzstellung eines Kerngebietes bewegte“, berichtet Gemeinderat Thomas Praxmarer.
„Das ist aber nur einer von vielen wichtigen Schritten, um unseren Beitrag zu einer klimagerechten Welt zu leisten“ergänzt Bürgermeisterin Michaela Ofner.
Im Rahmen einer Klimawerkstatt mit dem Klimabündnis Tirol, an der sich 30 Haimingerinnen und Haiminger, die Bürgermeisterin und weitere Gemeinderät:innen letztes Jahr beteiligt hatten, ist ein ambitionierter Klimaplan für die nächsten 10 Jahre entstanden.
„Wir wollen uns energieeffizienter aufstellen, deshalb werden wir als nächsten Schritt den Weg zur e5 Gemeinde einschlagen“, so die Bürgermeisterin.
Eine Ladestation für E-Bikes beim Dorfwirt, Photovoltaik Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und die Begrünung der Flächen rund ums Gemeindeamt – mit vielen kleinen Schritten möchte die Gemeinde Stanz b.L. ihren Beitrag zu einem klimafitten Tirol leisten. All diese Maßnahmen sind Teil eines Klimaplanes, der zusammen mit dem Klimabündnis erstellt wurde, und sollen in den nächsten Monaten realisiert werden. Einiges wurde bereits umgesetzt, wie etwa ein Reparatur-Café in der Pfarre.
„Wir hier in Stanz b.L. wissen, dass wir vom Klima abhängig sind. Ob die Stanzer Zwetschge weiter so gut wächst, wird die Zukunft weisen. Aber bis dahin sind wir nicht untätig, wir setzen schon jetzt erste Schritte“, so der Stanzer Bürgermeister Ferdinand Beer.
Initiiert wurde der Beitritt von den Klimabeauftragten Julia Mark und Fabian Gruber.