Tirols Wälder erfüllen wichtige Funktionen. Sie produzieren Sauerstoff, sind Lebens- und Erholungsraum und übernehmen Schutzfunktionen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit und ihres schnellen Wachstums ist die Fichte die am weitesten verbreitete Baumart in heimischen Wäldern. Die Fichte (und andere Baumarten) ist jedoch durch den Klimawandel unter Druck geraten. Der rasante Klimawandel wird zur Bedrohung unserer Wälder und deren Schutzfunktion, daher muss die Stabilität und Belastbarkeit von Schutzwäldern verbessert werden.
Die Gemeinde und die örtlichen Waldaufseher haben hier eine strategisch wichtige Rolle und lokales Know-how. In Wildermieming arbeitet der Waldaufseher seit 25 Jahren mit der Umstellung zu einem Klimafitten Bergwald.
Gemeinsam mit dem Gemeinde-Waldaufseher von Wildermieming, Karl Krug und der Landesforstdirektion Tirol, Kurt Ziegner haben wir begonnen, den Mehrfachnutzen eines klimafitten Bergwalds und des Aufforstungsmodells zu beleuchten. Weiters soll eruiert werden, wie der klimafitte Bergwald strategisch gefördert werden kann.
Der begrenzte Raum in Tirols Tälern stellt eine besondere Herausforderung dar. Der Klimawandel und die zunehmenden sozioökonomischen Aktivitäten auf unsere Natur und Böden haben aber zu einem Umdenken geführt. Der Lech ist daher nicht nur als wilder Gebirgsfluss bekannt, sondern auch als Paradebeispiel für Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung, zum Nutzen von Natur und seinen Anwohnern. Das Beispiel des LIFE-Projekts „Dynamisches Flusssystem Lech“ zeigt, wie Hochwasserschutzmaßnahmen einen Wildfluss wiederbeleben können.
Hochwasserkatastrophen und zunehmender Nutzungsdruck am Lech machten flussbauliche Regulierungsmaßnahmen früher notwendig. Dies führte aber zu Beeinträchtigungen des Flusssystems. Diese flussbaulichen Maßnahmen haben nicht nur die für den Lech charakteristischen Tiere gefährdet und die Natur geschwächt, sondern auch Siedlungsgebiete bedroht. Mittels zwei Revitalisierungsprojekten, bei denen flussbauliche Maßnahmen durchgeführt wurden, wurde dem Lech in vielen Abschnitten seine Natürlichkeit zurückgegeben. Die Revitalisierung des Lechs ist zu einem Modell für modernen Hochwasser- und Naturschutz geworden, das viele lokale und regionale Vorteile mit sich gebracht hat.
Eine Zusammenarbeit, die offiziell bei einem Workshop zu Invest4nature und den Mehrfachnutzen naturbasierter Lösungen gestartet hat. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und die Identifizierung der vielen sozioökonomischen Vorteile eines Wilden Gebirgsflusses in Tirol!