Die Vernichtung tropischer Regenwälder hat im Jahr 2024 ein neues Rekordniveau erreicht. Laut einem Bericht des World Resources Institute (WRI) wurden weltweit 6,7 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört – das entspricht einer Fläche so groß wie Panama. Seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2002 war der Verlust nie größer. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen dramatischen Anstieg von 80 Prozent. Allein jede Minute verschwand im Schnitt eine Fläche von 18 Fußballfeldern. Durch die Brände wurden 2024 schätzungsweise 3,1 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt – mehr als der gesamte Energiesektor Indiens im Jahr ausstößt. (1)
Erstmals gehen fast die Hälfte der Verluste auf Brände zurück, die damit die landwirtschaftliche Nutzung als Hauptursache ablösen. Die meisten dieser Brände werden absichtlich gelegt – etwa zur Schaffung neuer Flächen für den Sojaanbau oder die Rinderzucht. Allein in Brasilien fielen 2,8 Millionen Hektar Wald den Flammen und Rodungen zum Opfer, zwei Drittel davon im Amazonasgebiet. Auch in Bolivien verdreifachte sich der Waldverlust gegenüber dem Vorjahr – verursacht durch Brandrodungen für großflächige Agrarbetriebe.
Neben der Landwirtschaft trägt auch der zunehmende Rohstoffhunger zur Abholzung bei: Der Bergbau und die globale Nachfrage nach bestimmten Metallen nehmen als Ursachen für Waldverlust an Bedeutung zu. Auch der steigende Konsum von Produkten wie Avocados, Kakao oder Kaffee sorgt für neue Problemlagen in tropischen Regionen. (2)
Ingenieur Alexandre Araújo sagt „Das wird der Stadt großen Nutzen bringen: bessere Mobilität, bessere Hotels, bessere Straßen, schönere Gebäude. Das wird den Tourismus ankurbeln – und Tourismus ist Geld.“
In der Pfahlbauten-Siedlung Vila das Barcas, nur wenige Kilometer vom COP-Zentrum entfernt, kämpfen die Menschen mit Müll, verschmutztem Wasser und dem Verlust öffentlicher Räume. Bewohner:innen und Aktivist:innen kritisieren, dass Millionen für die Konferenz fließen, während sich ihre Lebensbedingungen verschlechtern. (3)
Die Geschichte rund um die COP30 in Belém zeigt, wie wichtig es ist, beim Klimaschutz auch soziale Gerechtigkeit mitzudenken. Denn globale Entscheidungen haben lokale Folgen und nur wenn beide Ebenen zusammenspielen, kann echte Veränderung gelingen. Eines ist klar: Wälder sind nicht nur Kulisse, sondern Schlüsselakteure in der Klimakrise. Was heute zerstört wird, fehlt morgen im Kampf um eine lebenswerte Zukunft. (4)
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